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London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

Die Stuttgarter Standseilbahn alias Erbschleichexpress

Die Stuttgarter Standseilbahn alias Erbschleichexpress

Julia Meyer

Ein Original aus 1929

Wenn man von Heslach im Stuttgarter Talkessel zum Waldfriedhof in Degerloch will, könnte man die Strecke von 536 Metern und 87 Höhenmeter mit Sicherheit zu Fuß überwinden. Muss man aber nicht! Denn wahlweise kann man auch eine Fahrt mit der Stuttgarter Standseilbahn wagen und sich auf eine kurze Reise in die zwanziger Jahre einlassen. 

Ob „Erbschleichexpress", „Witwen-Express" oder „Lustige-Witwen-Bahn" - die Stuttgarter Standseilbahn ist auf Grund ihres Zielortes im Volksmund unter diversen, liebevollen Namen bekannt. 1929 eröffnet war sie die erste Standseilbahn Deutschlands mit automatischer Steuerung und die schnellste ihrer Art. Lediglich das Drücken einer Taste durch den Wagenbegleiter war und ist erforderlich, um die Waldfriedhofsbesucher, Wandergruppen, Familien und Touristen vom Großstadt-Trubel in die idyllische Waldatmosphäre zu befördern. Dabei gleiten die beiden historischen Holzwagen mit maximal elf Km/h nach dem Gewichtsausgleichsprinzip nahezu geräuschlos auf den Schienen. Während einer der Wagen gen Friedhof unterwegs ist, kommt der andere bergabwärts entgegen. Sie fahren immer gleichzeitig - aber niemals treffen sie zusammen. Und egal ob sie sich langsam oder etwas schneller fortbewegen, ob sie aufeinander zu fahren oder voneinander weg - die Geschwindigkeit und der Abstand beider Bahnen sind stets dieselben. Nach spätestens 4 Minuten haben die Gäste ihr Ziel erreicht.

Um die Baukosten zu minimieren und um dem Waldabschnitt möglichst wenig Schaden zuzufügen, wurde die Bahn bei ihrem Bau unauffällig in die Natur integriert - hügelige und kurvige Streckenführung inklusive. Doch nicht nur der Verlauf der Strecke macht eine Fahrt in dem ungewöhnlichen Transportmittel zu einem besonderen Erlebnis, sondern auch sein historischer Anblick. Das charmante Überbleibsel aus der Vergangenheit befindet sich auch heute noch fast im Originalzustand. Eckige Teakholz-Wagen, Messingbeschläge und Emailleschilder schicken die Gäste zurück in die 1920er Jahre. 

Doch das Fortbestehen der Hozklasse war nicht immer gesichert. Neue, internationale Vorschriften für Seilbahnen machten im Jahr 2003 umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig, dessen Umsetzung zunächst in Frage gestellt wurde. Auf Wunsch von Stadt und Öffentlichkeit blieb das unter Denkmalschutz stehende öffentliche Verkehrsmittel jedoch erhalten und wird auch weiterhin die einzige direkte Anbindung mit Öffentlichen Verkehrsmitteln an den Stuttgarter Waldfriedhof sicherstellen.

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Fotos: Julia Meyer 

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